Seefeld-Kadolz war ursprünglich ein alter Kuenringersitz mit einer
Wasserburg. Auf den Kellergewölben der alten Burg aufsetzend steht das
heutige Barockschloss der Martinelli-Schule (Architekt Johann Jakob
Castelli). Der Entwurf für diesen Bau stammt aus dem Jahr 1705. Erbaut
wurde das Schloss in der kurzen Zeit von nur 5 Jahren (1710-1715).
Ursprünglich diente das Schloss ausschließlich als repräsentative
Sommerresidenz. Zweck des ins Auge stechenden Baues war sicher die
Vermittlung barocker Lebensfreude (Ende des 30-jährigen Krieges,
Türkenbefreiung und Zurückweichen der Pest). Daneben sollte der Bau aber
auch die herausragende Position des Schlossherrn und die historische
Bedeutung seines Namens für die ganze Region vermitteln.
Hervorzuheben sind neben dem blockartig geschlossenem Bau (erinnert an
die alte Burg) mit seiner großen südseitigen Fassadenuhr, umrahmt von
Sandsteinfiguren des Chronos und Hermes, die Schlosskapelle mit
Deckenfresko von Winterhalter (Schüler und später künstlerischer
Konkurrent von Maulpertsch) und der Speisesaal mit
illusionistisch-exotischer Ganzwandmalerei, welche dem Bergl-Umfeld
zuzuordnen ist.